Im 16. Jahrhundert versammelten sich in Duisburg und den umliegenden Städten zahlreiche humanistische Gelehrte. Einer der Hauptgründe dafür war die in religiösen und wissenschaftlichen Fragen tolerante Politik des Regenten Herzog Wilhelm V. von Kleve, Jülich und Berg. Zu diesen Gelehrten gehörte nicht nur der Kartograph Gerhard Mercator, sondern auch Theologen wie Georg Cassander, Juristen wie Jean Matal, Ärzte wie Johann Weyer, Dichterinnen wie Johanna Otho, Politiker wie Konrad Heresbach und Astronomen wie John Dee. Sie alle waren in verschiedener Form Teil eines intellektuellen Netzwerks, schrieben oder besuchten einander, tauschten sich über ihre Arbeit und neue Ideen aus oder diskutierten die aktuellen Entwicklungen auf politischem, wissenschaftlichem und religiösem Gebiet.
Anonyme Zeichnung mit dem Portrait des Gerhard Mercator (Kultur- und Stadthistorisches Museum Duisburg)