Von den Kirchtürmen herunter -
Die Vermessung des Johannes Corputius
Der Student Johannes Corputius aus Breda lernt bei Gerhard Mercator, wie man Vermessungen durchführt und die Instrumente dafür eigenhändig baut. Er erfährt, wie man Karten zeichnet, sie in Kupfer sticht, druckt und koloriert. Ausgestattet mit diesem Wissen, steigt der junge Student 1562 auf den Turm der Salvatorkirche und vermisst von oben fleißig alle hohen Wohnhäuser, Kirchen und Stadttore Duisburgs, auch die Windmühle lässt er nicht aus. Dann peilt er vom Turmfenster der Marienkirche aus dieselben Punkte an. Alle Messungen notierte er sorgfältig auf Papiere, die heute in der Universitätsbibliothek von Heidelberg aufbewahrt werden. Wahrscheinlich läuft Corputius anschließend die wichtigen Gebäuden zu Fuß ab, um sie optisch möglichst genau wiedergeben zu können. Der Stadtplan von Duisburg, den er 1566 in Mercators Werkstatt vollendet, kann als seine sehr gelungene Abschlussarbeit angesehen werden.